Resilienz & Nervensystemregulation – Wie Tiere uns helfen, innere Stärke zu entwickeln
- Sarah Boost
- 24. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Resilienz – das klingt zunächst nach einem abstrakten Konzept. Doch tatsächlich ist sie eine unserer wertvollsten Fähigkeiten im Leben. Sie hilft uns, Krisen zu überstehen, aus Herausforderungen zu wachsen und immer wieder in unsere Kraft zurückzufinden.
Aber wie genau funktioniert Resilienz? Und was hat unser Nervensystem damit zu tun? Spannend ist vor allem die Frage: Wie können Tiere uns dabei unterstützen, unsere innere Widerstandskraft zu stärken?
Lass uns das gemeinsam erkunden.

Was ist Resilienz – und warum ist sie so wichtig?
Der Begriff Resilienz stammt ursprünglich aus der Materialkunde und beschreibt die Fähigkeit eines Materials, nach einer Verformung wieder in seine ursprüngliche Form zurückzukehren. Auf die menschliche Psyche übertragen bedeutet das: Wie gut kannst du nach Stress, Belastungen oder Krisen wieder ins innere Gleichgewicht finden?
Resilienz ist also unsere psychische Widerstandskraft – unsere Fähigkeit, nicht nur schwierige Zeiten zu überstehen, sondern gestärkt aus ihnen hervorzugehen.
Dabei spielt Nervensystemregulation eine zentrale Rolle. Denn unsere Resilienz hängt maßgeblich davon ab, wie gut unser Nervensystem zwischen Anspannung und Entspannung wechseln kann.
Die Rolle des Nervensystems: Die Balance zwischen Stress und Erholung
Nach der Polyvagal-Theorie (Stephen Porges) besteht unser autonomes Nervensystem aus drei Hauptbereichen:
1️⃣ Sympathikus (Kampf- oder Fluchtmodus) – aktiviert, wenn wir unter Stress stehen.
2️⃣ Dorsaler Vagus (Shutdown, Erstarrung) – reagiert bei Überforderung oder Trauma.
3️⃣ Ventraler Vagus (Sicherheitsmodus) – ermöglicht soziale Verbundenheit, Entspannung und Regeneration.
Resilienz bedeutet, dass unser Nervensystem flexibel zwischen diesen Zuständen wechseln kann. Menschen mit hoher Resilienz können nach herausfordernden Situationen schneller in den ventral-vagalen Modus zurückkehren, also in einen Zustand von Sicherheit, Ruhe und Verbundenheit.
👉 Aber was passiert, wenn wir diesen Wechsel nicht gut hinbekommen? Dann bleiben wir entweder ständig aktiviert (Stress, innere Unruhe, Reizbarkeit) oder rutschen in einen Shutdown (Erschöpfung, Rückzug, Gefühl von Überforderung).
Genau hier setzen tiergestützte Interventionen an!
Wie Tiere uns helfen, unsere Resilienz zu stärken
Tiere haben eine erstaunliche Fähigkeit, uns in die Regulation zu führen. Sie senden uns nonverbale Signale der Sicherheit und helfen uns dabei, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
1. Tiere aktivieren den ventralen Vagus – unser „Sicherheitsmodus“
Wenn wir Zeit mit Tieren verbringen, fühlen wir uns oft ruhig und geborgen. Das liegt daran, dass ihre Anwesenheit unsere biologischen Sicherheitsmechanismen aktiviert.
Studien zeigen, dass der Kontakt zu Tieren:
✔️ Herzfrequenz und Blutdruck senkt
✔️ Stresshormone reduziert (Cortisol)
✔️ Oxytocin („Bindungshormon“) freisetzt
Das bedeutet: Tiere helfen uns, uns sicher und verbunden zu fühlen – und genau das ist die Basis für Resilienz!
2. Tiere helfen uns, Anspannung zu regulieren
Resilienz bedeutet nicht nur, sich zu entspannen – sondern auch, mit Stress umzugehen. Tiere spiegeln unsere Energie und laden uns ein, bewusster mit unserer Anspannung umzugehen.
🐐 Beim Ziegentrekking oder Spaziergängen mit Tieren wechseln wir zwischen Bewegung und Ruhe – das entspricht dem natürlichen Rhythmus unseres Nervensystems zwischen Aktivierung und Entspannung.
🐑 Beim Yoga mit Schafen oder der Interaktion mit sanften Tieren lernen wir, präsent zu sein, bewusst zu atmen und mit sanften Reizen in die Regulation zu finden.
3. Tiere fördern unsere Selbstwirksamkeit
Resilienz ist nicht nur ein Zustand – sie entsteht durch Erfahrung. Jedes Mal, wenn wir eine Herausforderung meistern, stärken wir unsere innere Widerstandskraft.
Tiere fordern uns heraus, achtsam mit ihnen umzugehen, ihre Körpersprache zu verstehen und uns auf sie einzustellen. Dabei erleben wir:
✔️ Ich kann Einfluss nehmen.
✔️ Ich kann Vertrauen aufbauen.
✔️ Ich kann Herausforderungen meistern.
Diese Erfahrungen übertragen sich direkt auf unseren Alltag: Wer lernt, mit einem Tier in Verbindung zu treten, gewinnt auch mehr Vertrauen in sich selbst.
Resilienz ist trainierbar – genau wie ein Muskel!
Viele denken, Resilienz sei etwas, das man entweder „hat oder nicht hat“. Doch sie ist trainierbar – wie ein Muskel.
Das bedeutet:
✨ Jedes Mal, wenn wir eine stressige Situation gut bewältigen, stärken wir unsere Widerstandskraft.
✨ Jedes Mal, wenn wir bewusst ins Gleichgewicht zurückfinden, lernt unser Nervensystem, sich schneller zu regulieren.
✨ Jedes Mal, wenn wir mit Tieren in die Ruhe gehen, stärken wir unsere Fähigkeit, Sicherheit in uns selbst zu finden.
Die gute Nachricht: Resilienz beginnt in kleinen Momenten – und du kannst sie jeden Tag stärken.
Fazit: Warum Tiere ein Schlüssel zu mehr Resilienz sind
Tiere sind wunderbare „Co-Regulatoren“ für unser Nervensystem. Sie helfen uns, zwischen Stress und Entspannung zu wechseln, Sicherheit in uns selbst zu finden und unsere Widerstandskraft für den Alltag zu stärken.
Wenn du also das nächste Mal das Gefühl hast, im Stress festzustecken, erinnere dich daran: Resilienz bedeutet nicht, dass du nie aus der Balance kommst – sondern dass du weißt, wie du wieder zurückfindest.
Und manchmal kann genau dabei ein weiches Fell, ein neugieriger Blick oder ein ruhiges Atmen an deiner Seite der Schlüssel sein. 🐑💛
Möchtest du mehr über tiergestützte Angebote zur Resilienzstärkung erfahren? Dann schau dir unsere Programme an und entdecke, wie Tiere dich auf deinem Weg begleiten können.
✨ Was ist deine persönliche Erfahrung mit Tieren und Resilienz? Lass es uns in den Kommentaren wissen! ✨
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